Wenn die Mutter nicht erwachsen wird: Verstrickungen erkennen und lösen. Das unsichtbare Familienmuster

Silvia Aigner • 18. September 2025

In vielen Familien gibt es ein Phänomen, das oft unerkannt bleibt:

Eine Mutter, die emotional in ihrer eigenen Kindheit gefangen ist und nie wirklich erwachsen geworden ist. Dieses Muster prägt nicht nur die Mutter selbst, sondern wirkt sich tiefgreifend auf die gesamte Familiendynamik aus.


Merkmale einer emotional unreifen Mutter


Eine Mutter, die nicht erwachsen geworden ist, zeigt oft folgende Charakteristika:

  • Emotionale Instabilität: Stimmungsschwankungen dominieren den Familienalltag
  • Verantwortung abgeben: Die Kinder müssen früh Verantwortung für die Mutter übernehmen
  • Aufmerksamkeit einfordern: Sie steht selbst im Mittelpunkt, anstatt für ihre Kinder da zu sein
  • Konflikte vermeiden: Schwierige Gespräche werden umgangen oder dramatisiert
  • Grenzen nicht setzen: Klare Strukturen und Regeln fehlen im Familienalltag.   

Auswirkungen auf die Kinder.

Kinder solcher Mütter entwickeln oft spezifische Überlebensstrategien:

Der kleine Erwachsene

Das Kind übernimmt früh die Rolle des Erwachsenen, kümmert sich um Geschwister und sogar um die Mutter. Es lernt, eigene Bedürfnisse zurückzustellen.

Der Rebell

Manche Kinder reagieren mit Widerstand und Rebellion, um Aufmerksamkeit zu bekommen oder Grenzen zu testen, die die Mutter nicht setzt.

Der unsichtbare Helfer

Diese Kinder werden besonders angepasst und versuchen, durch perfektes Verhalten die familiäre Harmonie aufrechtzuerhalten.  Oft schlüpfen die Kinder in die Rollen des Wunschpartners.                                                                                                                                                                                                         

Beziehungsmuster im Erwachsenenalter

Die Auswirkungen zeigen sich oft erst Jahre später in den eigenen Beziehungen:

  • Schwierigkeiten mit Intimität: Vertrauen fällt schwer, da die Grundsicherheit gefehlt hat
  • Überfürsorge oder Distanz: Extreme in der Beziehungsgestaltung
  • Wiederholung der Muster: Unbewusst werden ähnliche Dynamiken in eigenen Beziehungen geschaffen
  • Probleme mit Abgrenzung: Eigene Bedürfnisse wahrnehmen und kommunizieren fällt schwer.                           

Heilung durch systemische Arbeit

Die gute Nachricht: Diese Muster können erkannt und aufgelöst werden. Besonders wirkungsvoll sind:

Mediale Familienaufstellungen

Hier werden die unsichtbaren Verstrickungen sichtbar gemacht. Die Seele zeigt, wo die Blockaden liegen und wie Heilung geschehen kann.

Systemisches Coaching

Durch die Arbeit mit dem Familiensystem können neue, gesunde Beziehungsmuster entwickelt werden.

Innere-Kind-Arbeit

Die eigenen kindlichen Anteile bekommen endlich die Aufmerksamkeit und Heilung, die sie brauchen.

Der Weg zur Befreiung.

Heilung beginnt mit dem Erkennen der Muster. Oft ist es ein schmerzhafter, aber befreiender Prozess zu verstehen:

  • Die Mutter war selbst ein verletztes Kind
  • Du warst nicht verantwortlich für ihre Gefühle
  • Du darfst deine eigenen Bedürfnisse haben und leben
  • Vergebung ist ein Geschenk an dich selbst                                                                                                                                               

Beispiele aus der Coaching-Praxis

Situation 1: Die beste Freundin Eine 45-jährige Mutter erzählt ihrer 16-jährigen Tochter detailliert von ihren Beziehungsproblemen, fragt sie um Rat und erwartet emotionale Unterstützung. Die Tochter fühlt sich überfordert und schuldig, wenn sie eigene Probleme hat.

Situation 2: Der emotionale Vampir Bei jedem Besuch der erwachsenen Kinder dominiert die Mutter mit ihren Problemen. Sie kann nicht zuhören, wenn die Kinder von ihrem Leben erzählen, und lenkt sofort auf sich zurück: "Das erinnert mich an meine Situation..."

Situation 3: Die Konkurrentin Eine Mutter kommentiert abwertend die Erfolge ihrer Tochter ("Du denkst wohl, du bist was Besseres") oder versucht, im Mittelpunkt zu stehen, wenn die Tochter Aufmerksamkeit bekommt.


Die systemische Sichtweise.

 Aus systemischer Sicht ist diese Mutter selbst ein verletztes Kind, das nie die Chance hatte, gesund zu reifen. Oft zeigt sich in Familienaufstellungen:

  • Generationsübergreifende Traumata: Die Muster wiederholen sich über Generationen
  • Unterbrochene Hinbewegung: Die natürliche Liebe zu den eigenen Eltern wurde gestört
  • Loyalitätskonflikte: Unbewusste Treue zu den eigenen dysfunktionalen Mustern

Der Heilungsweg.

Heilung ist möglich, erfordert aber:

  • Bewusstwerdung: Erkennen der eigenen Muster
  • Innere-Kind-Arbeit: Die eigenen Verletzungen heilen
  • Verantwortung übernehmen: Für das eigene Verhalten und dessen Auswirkungen
  • Professionelle Unterstützung: Therapeutische Begleitung ist meist unerlässlich


Welcher Aspekt berührt dich am meisten? Erkennst du diese Muster aus deiner eigenen Familie, oder beschäftigt dich die Frage, wie man als erwachsenes Kind mit einer solchen Mutter umgehen kann?


Neue Wege gehen.

Wenn du dich in diesen Beschreibungen wiedererkennst, bist du nicht allein. Viele Menschen tragen diese Verstrickungen in sich, ohne zu wissen, dass Heilung möglich ist. Durch mediale und systemische Arbeit können die alten Muster aufgelöst und neue, liebevolle Beziehungen zu dir selbst und anderen aufgebaut werden.


Erkennst du dich oder deine Familie in diesen Mustern wieder? Welcher Aspekt beschäftigt dich am meisten – die Auswirkungen auf deine eigenen Beziehungen oder der Wunsch, diese Muster für deine eigenen Kinder zu durchbrechen?



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Gewohnheiten sind nicht einfach nur schlechte Angewohnheiten – sie sind neurologische Superhighways in unserem Gehirn. Jedes Mal, wenn wir eine Handlung wiederholen, wird diese Verbindung stärker. Nach einer Weile läuft sie vollautomatisch ab, ohne dass unser bewusstes Denken eingreift. Das erklärt, warum Willenskraft allein so oft versagt. Du kämpfst nicht gegen eine bewusste Entscheidung an, sondern gegen ein tief eingeprägtes neurologisches Muster. Es ist, als würdest du versuchen, einen Fluss mit bloßen Händen aufzuhalten. In meiner Soulity Coaching-Praxis erlebe ich immer wieder, wie befreiend es für Menschen ist, wenn sie verstehen: Sie sind nicht schwach oder disziplinlos. Sie haben einfach noch nicht die richtigen Werkzeuge, um ihre Gewohnheiten nachhaltig zu verändern. Solange das alte Band der Loyalität in der der Familie hartnäckig besehen bleibt, ist es oft sehr schwer, alte Gewohnheiten abzulegen. Diese Erkenntnis ist der erste Schritt zur Transformation. Die drei Säulen einer Gewohnheit: Auslöser, Routine und Belohnung Jede Gewohnheit folgt einem einfachen Kreislauf: Es gibt einen Auslöser (Trigger), eine Routine (die Gewohnheit selbst) und eine Belohnung (das gute Gefühl danach). Um eine Gewohnheit zu verändern, müssen wir alle drei Elemente verstehen und gezielt bearbeiten. Nehmen wir das Beispiel des abendlichen Handy-Scrollens. Der Auslöser könnte Einsamkeit oder Langeweile sein. Die Routine ist das endlose Scrollen durch soziale Medien. Die Belohnung ist die kurzzeitige Ablenkung und das Gefühl von Verbindung. Solange wir nur die Routine bekämpfen, ohne Auslöser und Belohnung zu beachten, werden wir scheitern. Der Schlüssel liegt darin, die Routine zu ersetzen, nicht zu eliminieren. Statt zu versuchen, das Handy komplett zu meiden, könntest du bei Einsamkeit einen Freund anrufen oder bei Langeweile ein Buch zur Hand nehmen. So bekommst du die Belohnung (Verbindung oder Stimulation) auf eine gesündere Weise. Der systemische Blick: Welche Funktion erfüllt deine Gewohnheit? Hier kommt mein systemischer Ansatz ins Spiel. Jede Gewohnheit erfüllt eine Funktion in unserem Lebenssystem. Sie ist nicht einfach nur "schlecht" – sie dient einem Zweck, auch wenn dieser uns nicht bewusst ist. Vielleicht hilft dir das Rauchen dabei, Pausen zu rechtfertigen in einem stressigen Job. Oder das emotionale Essen gibt dir Trost in einer schwierigen Lebensphase. Das ständige Aufschieben schützt dich möglicherweise vor der Angst zu versagen. Wenn wir die Funktion einer Gewohnheit verstehen, können wir gezielt nach gesünderen Alternativen suchen, die denselben Zweck erfüllen. Das ist viel nachhaltiger, als gegen die Gewohnheit zu kämpfen, ohne ihre tiefere Bedeutung zu verstehen. Die Kraft der kleinen Schritte: Warum radikale Veränderungen scheitern. Unser Gehirn liebt Beständigkeit und reagiert auf drastische Veränderungen mit Widerstand. Deshalb scheitern die meisten Versuche, Gewohnheiten "von heute auf morgen" zu ändern. Der Körper und die Psyche interpretieren radikale Veränderungen als Bedrohung und aktivieren Schutzmechanismen. Viel erfolgreicher ist der Weg der kleinen, fast unmerklichen Schritte. Statt komplett mit dem Rauchen aufzuhören, könntest du zunächst eine Zigarette pro Tag weglassen. Statt nie wieder Süßigkeiten zu essen, könntest du sie durch gesündere Alternativen ersetzen – zunächst nur einmal pro Woche. Diese Mini-Gewohnheiten fliegen unter dem Radar des inneren Widerstands. Sie fühlen sich so klein und machbar an, dass das Gehirn keinen Alarm schlägt. Doch über Zeit summieren sich diese kleinen Veränderungen zu großen Transformationen. Wenn Gewohnheiten Familienmuster widerspiegeln. In meiner Arbeit mit medialen Familienaufstellungen entdecke ich oft, dass hartnäckige Gewohnheiten tief in Familienmustern verwurzelt sind. Vielleicht hast du das Rauchen von deinem Vater übernommen, der damit seinen Stress bewältigt hat. Oder das emotionale Essen spiegelt die Art wider, wie in deiner Familie mit Gefühlen umgegangen wurde. Diese transgenerationalen Muster sind besonders hartnäckig, weil sie nicht nur in unserem eigenen Nervensystem verankert sind, sondern auch eine Verbindung zu unseren Vorfahren darstellen. Manchmal halten wir unbewusst an Gewohnheiten fest, um loyal zu unserer Familie zu bleiben. Die systemische Arbeit hilft dabei, diese unsichtbaren Loyalitäten zu erkennen und zu lösen. Wenn wir verstehen, welche Familienmuster wir tragen, können wir bewusst entscheiden, welche wir weiterleben möchten und welche wir loslassen dürfen. Dein persönlicher Fahrplan zur Gewohnheitsveränderung Der erste Schritt ist die liebevolle Bestandsaufnahme. Welche Gewohnheit möchtest du verändern? Was ist der Auslöser, was die Routine, was die Belohnung? Und ganz wichtig: Welche Funktion erfüllt diese Gewohnheit in deinem Leben? Der zweite Schritt ist die Entwicklung einer Alternative. Wie könntest du dieselbe Belohnung auf eine gesündere Weise bekommen? Welche neue Routine könnte die alte ersetzen? Hier ist Kreativität gefragt – und oft hilft ein Blick von außen. Der dritte Schritt ist die sanfte Umsetzung. Beginne so klein, dass Scheitern fast unmöglich wird. Feiere jeden kleinen Erfolg und sei geduldig mit dir, wenn es Rückschläge gibt. Veränderung ist ein Prozess, kein Ereignis. Dein nächster Schritt: Professionelle Begleitung für nachhaltige Veränderung. Falls du merkst, dass du allein nicht weiterkommst oder immer wieder in alte Muster zurückfällst, lade ich dich herzlich zu einem kostenlosen Erstgespräch ein. Gemeinsam schauen wir, welche tieferen Muster hinter deinen Gewohnheiten stehen und entwickeln einen individuellen Plan für deine Transformation.
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Gewohnheiten sind nicht einfach nur schlechte Angewohnheiten – sie sind neurologische Superhighways in unserem Gehirn. Jedes Mal, wenn wir eine Handlung wiederholen, wird diese Verbindung stärker. Nach einer Weile läuft sie vollautomatisch ab, ohne dass unser bewusstes Denken eingreift. Das erklärt, warum Willenskraft allein so oft versagt. Du kämpfst nicht gegen eine bewusste Entscheidung an, sondern gegen ein tief eingeprägtes neurologisches Muster. Es ist, als würdest du versuchen, einen Fluss mit bloßen Händen aufzuhalten. In meiner Soulity Coaching-Praxis erlebe ich immer wieder, wie befreiend es für Menschen ist, wenn sie verstehen: Sie sind nicht schwach oder disziplinlos. Sie haben einfach noch nicht die richtigen Werkzeuge, um ihre Gewohnheiten nachhaltig zu verändern. Solange das alte Band der Loyalität in der der Familie hartnäckig besehen bleibt, ist es oft sehr schwer, alte Gewohnheiten abzulegen. Diese Erkenntnis ist der erste Schritt zur Transformation. Die drei Säulen einer Gewohnheit: Auslöser, Routine und Belohnung Jede Gewohnheit folgt einem einfachen Kreislauf: Es gibt einen Auslöser (Trigger), eine Routine (die Gewohnheit selbst) und eine Belohnung (das gute Gefühl danach). Um eine Gewohnheit zu verändern, müssen wir alle drei Elemente verstehen und gezielt bearbeiten. Nehmen wir das Beispiel des abendlichen Handy-Scrollens. Der Auslöser könnte Einsamkeit oder Langeweile sein. Die Routine ist das endlose Scrollen durch soziale Medien. Die Belohnung ist die kurzzeitige Ablenkung und das Gefühl von Verbindung. Solange wir nur die Routine bekämpfen, ohne Auslöser und Belohnung zu beachten, werden wir scheitern. Der Schlüssel liegt darin, die Routine zu ersetzen, nicht zu eliminieren. Statt zu versuchen, das Handy komplett zu meiden, könntest du bei Einsamkeit einen Freund anrufen oder bei Langeweile ein Buch zur Hand nehmen. So bekommst du die Belohnung (Verbindung oder Stimulation) auf eine gesündere Weise. Der systemische Blick: Welche Funktion erfüllt deine Gewohnheit? Hier kommt mein systemischer Ansatz ins Spiel. Jede Gewohnheit erfüllt eine Funktion in unserem Lebenssystem. Sie ist nicht einfach nur "schlecht" – sie dient einem Zweck, auch wenn dieser uns nicht bewusst ist. Vielleicht hilft dir das Rauchen dabei, Pausen zu rechtfertigen in einem stressigen Job. Oder das emotionale Essen gibt dir Trost in einer schwierigen Lebensphase. Das ständige Aufschieben schützt dich möglicherweise vor der Angst zu versagen. Wenn wir die Funktion einer Gewohnheit verstehen, können wir gezielt nach gesünderen Alternativen suchen, die denselben Zweck erfüllen. Das ist viel nachhaltiger, als gegen die Gewohnheit zu kämpfen, ohne ihre tiefere Bedeutung zu verstehen. Die Kraft der kleinen Schritte: Warum radikale Veränderungen scheitern. Unser Gehirn liebt Beständigkeit und reagiert auf drastische Veränderungen mit Widerstand. 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